In der heutigen digitalen Welt, in der wir einen großen Teil unseres Alltags im Sitzen verbringen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir uns bewusst über die Auswirkungen unseres Sitzverhaltens werden. Insbesondere in Bildungseinrichtungen wie Schulen, Universitäten und Kitas ist dynamisches Sitzen ein wichtiges Thema geworden. Aber was genau bedeutet das? Und wie können wir sicherstellen, dass unsere Schüler nicht nur bequem, sondern auch gesund sitzen? In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit diesen Fragen auseinandersetzen, wie wir dynamisches Sitzen fördern können.
Kippeln beim Sitzen ist ein häufig beobachtetes Verhalten, speziell bei Kindern und Jugendlichen. Es bezeichnet das wiederholte hin- und her Schaukeln des Stuhls oder das Wippen mit den Beinen während des Sitzens. Oft wird Kippeln als störend empfunden und mit mangelnder Konzentration oder Unruhe in Verbindung gebracht. Traditionell wurde Kippeln in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen oft als unerwünschtes Verhalten betrachtet und mit Verboten geahndet.
Allerdings gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass Kippeln nicht nur ein Zeichen von Unruhe ist, sondern auch eine Möglichkeit für den Körper ist, Bewegungsimpulse auszugleichen und sich besser zu fokussieren. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die kippeln dürfen, oft besser in der Lage sind, sich zu konzentrieren und ihre Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten.
Einige Experten argumentieren daher dafür, Kippeln nicht pauschal zu verbieten, sondern stattdessen alternative Sitzmöglichkeiten anzubieten, die Bewegung während des Lernens ermöglichen.
Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung (BAG) in Zusammenarbeit mit dem Projekt "Kid-Check" der Universität Saarland.
Dynamisches Sitzen bezieht sich auf eine Sitzhaltung, die sich durch regelmäßige Bewegungen und Haltungswechsel auszeichnet. Es ermöglicht nicht nur eine bessere Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Körpers, sondern fördert auch eine aufrechte Haltung und stärkt die Rückenmuskulatur. Primär für Kinder und Jugendliche, die viele Stunden am Tag im Sitzen verbringen, ist dynamisches Sitzen von großer Bedeutung, um Rückenschmerzen und Haltungsschäden vorzubeugen.
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Grundschule, Berlin
Eine Grundschule in Berlin hat erfolgreich ein "bewegtes Klassenzimmer" eingeführt, in dem die Schüler während des Unterrichts die Möglichkeit haben, auf Stehhilfen zu sitzen oder sich auf Gymnastikbällen zu bewegen. Lehrkräfte berichten von einer verbesserten Konzentration und einer insgesamt positiveren Lernatmosphäre seit der Einführung dieser Maßnahme.
Gymnasium, München
Ein Gymnasium in München hat einen innovativen Ansatz entwickelt, um mit dem Phänomen des Kippelns beim Sitzen umzugehen. Statt das Kippeln pauschal zu verbieten, haben die Lehrkräfte begonnen, alternative Sitzmöglichkeiten in ihren Klassenräumen anzubieten. Dazu gehören ergonomische Stühle und Hocker, die eine gewisse Bewegungsfreiheit ermöglichen.
Durch diese Maßnahme konnten die Schüler ihre natürlichen Bewegungsdränge besser ausleben, ohne dabei die Konzentration im Unterricht zu beeinträchtigen. Auch hier berichten die Lehrkräfte von einer positiven Veränderung im Klassenraumklima, da die Schüler weniger unruhig wirken und sich besser auf den Unterrichtsinhalt konzentrieren können.
Dynamisches Sitzen ist ein wichtiger Aspekt der Gesundheitsförderung in Bildungseinrichtungen. Durch die Implementierung von ergonomischen Möbeln, Bewegungspausen und alternativen Sitzmöglichkeiten können Schulen, Universitäten und Kitas dazu beitragen, dass ihre Schüler nicht nur bequem, sondern auch gesund sitzen. Es ist an der Zeit, das starre Paradigma des "Kippeln verboten" zu überdenken und dynamisches Sitzen als integralen Bestandteil des Lernumfelds zu etablieren.
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